EU-Parlamentarier fordern strengere Regeln für Tiertransporte. Am 20.01.22 verabschiedete das Parlament einen entsprechenden Bericht des Untersuchungsausschusses im Zusammenhang mit dem Schutz von Tieren beim Transport (ANIT). Der Untersuchungsausschuss, der im Juni 2020 eingesetzt wurde, um mutmaßliche Verstöße gegen die Vorschriften für Tiertransporte in der EU zu prüfen, kam zu dem Schluss, dass die EU-Bestimmungen in den Mitgliedstaaten nicht immer eingehalten werden und den unterschiedlichen Bedürfnissen der Tiere nicht vollständig Rechnung tragen. Zu den offensichtlichsten Verstößen gehören mangelnde Stehhöhe und unzureichende Wasser- oder Nahrungsversorgung, der Transport nicht transportfähiger Tiere und Überfüllung. Teilweise würden für den Transport von Tieren ungeeignete Fahrzeuge verwendet und Transporte fänden manchmal bei extremen Temperaturen und über lange Transportzeiten hinweg statt, heißt es im Bericht.

Die EU-Abgeordneten sprachen sich nun mit deutlicher Mehrheit dafür aus, dass Transportvorschriften aktualisiert und verbessert werden sollen. Die EU-Kommission soll die Mitgliedsstaaten zu intensiveren Kontrollen auffordern und ggf. auch Vertragsverletzungsverfahren auf den Weg bringen. Des Weiteren sollen u.a die Höchsttransportdauer von Nutztieren, die der Schlachtung zugeführt werden, auf acht Stunden festgelegt und eine Videoüberwachung in Transportfahrzeugen eingeführt werden. Zu den Forderungen gehört auch, einen EU-Kommissar zu ernennen, der für den Tierschutz zuständig ist.

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