Der beim Bundeslandwirtschaftsministerium angesiedelte wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz (WBAE) hat ein Gutachten erstattet. Es soll neue Wege zu einer umweltverträglicheren Land- und Ernährungswirtschaft aufzeigen, aber auch für einen nachhaltigeren Konsum. Die bisherigen ernährungspolitischen Rahmenbedingungen seien, so heißt es in dem Gutachten, wenig nachhaltigkeitsförderlich. Damit hinke Deutschland anderen Staaten hinterher.
Die Gutachter erarbeiteten in vier Bereichen (Gesundheit, Soziales, Umwelt und Tierwohl) Vorgaben für eine nachhaltigere Ernährungsweise. Sie plädieren u.a. für
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- einen Rückgang des hohen Konsums tierischer Produkte in den wohlhabenden Ländern,
- die Abschaffung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes auf tierische Erzeugnisse,
- die Einführung einer Nachhaltigkeitssteuer, über die u.a. die Umstellung in der Tierhaltung gefördert werden könne,
- die Einführung eines Klimalabels für alle Lebensmittel,
- die unionsweite Durchsetzung der Mehrwertkennzeichnung Nutri-Score.
Die Gutachter sind der Auffassung, nachgewiesen zu haben, dass eine umfassende Transformation des Ernährungssystems sinnvoll, möglich und deshalb umgehend zu beginnen sei. Nachgelesen werden kann das Gutachten im Internet unter https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/_Ministerium/Beiraete/agrarpolitik/wbae-gutachten-nachhaltige-ernaehrung.html.