Der Transport zum Schlachthof ist für Tiere eine Belastung und für den Landwirt oder Transporteur nicht ohne Risiko. Aus diesem Grund hat die Europäische Kommission nun die bisher nicht zulässige Schlachtung von Tieren im Herkunftsbetrieb ermöglicht. Niedersachsen hat jetzt einen Leitfaden zur Unterstützung von Landwirten, Schlachtbetrieben und Behörden bei der Umsetzung der neuen EU-Vorschrift veröffentlicht. Dazu wird die Landwirtschaftsministerin zitiert: „Eine hofnahe Schlachtung erspart den Tieren viel Stress, weil der Transport des lebenden Tieres zum Schlachthof wegfällt. Unser Leitfaden soll bei der Umsetzung helfen und zu mehr Tierwohl beitragen.“ Die Ministerin macht darauf aufmerksam, dass Niedersachsen interessierte Unternehmen fördere: Mit der Maßnahme „Verarbeitung und Vermarktung“ werde die Anschaffung mobiler Schlachteinheiten unterstützt.
Der Leitfaden zur Schlachtung im Herkunftsbetrieb bietet Tierhaltern wie auch Schlachtbetrieben Orientierung und gibt den zuständigen Veterinärämtern Hinweise für ihre Aufgabenwahrnehmung bei dieser neuen Form der Schlachtung. Der Leitfaden wurde an die kommunalen Behörden sowie an die Branchenverbände versendet. Der Leitfaden ist auf der Seite des Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit abrufbar.
Hintergrund ist eine neue EU-Verordnung, die es ermöglicht, bis zu drei Rinder, sechs Schweine oder drei Pferde im Herkunftsbetrieb unter Verwendung einer mobilen Schlachteinheit zu schlachten. Die mobile Einheit gehört dabei zu einem zugelassenen Schlachtbetrieb. Die Einhaltung der EU-weit geltenden Hygienestandards muss gewährleistet werden. Der gesamte Schlachtvorgang unterliegt einer amtlichen Kontrolle.