Die Universität Halle und das Thünen-Institut haben nun gemeinsam im Auftrag des Bundeslandwirtschaftsministeriums ein Gutachten erstellt, das sich mit diesem Finanzierungsinstitut beschäftigt. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass Flächenverkäufe bei gleichzeitiger Rückpacht durch den Verkäufer („sale and lease back“) in Einzelfällen ein betriebswirtschaftlich vorteilhaftes Finanzierungsinstrument für landwirtschaftliche Unternehmen sein können.

Das Gutachten beruht auf zahlreichen Befragungen einschlägig tätiger Fachleute. Diese haben überwiegend hervorgehoben, dass „sale and lease back“

    • ein unbürokratisches und schnell umsetzbares Instrument sei,
    • bei hohen stillen Reserven im Bodenvermögen im Zusammenhang mit der steuerlichen Begünstigung von Veräußerungsgewinnen vorteilhaft sein könne,
    • im Gegensatz zur Kreditaufnahme viel kürzer umzusetzen und unabhängig von aufwendigen Bankenprüfungen sei.

Die Gutachter sehen keine Gefahr darin, dass zunehmend Privatpersonen mit hohem Vermögen auf den landwirtschaftlichen Grundstücksmarkt drängen. Die Gutachter haben allerdings auch festgestellt, dass zumal in den alten Bundesländern eine ausgeprägte Bindung der Landwirte an den Grund und Boden besteht, so dass dort von dem Instrumentarium nur zurückhaltend Gebraucht gemacht werde.

Die umfangreiche Ausarbeitung [„Verkauf und Rückpacht von Agrarflächen (Sale and lease back): Analyse und Bewertung aus betriebswirtschaftlicher Sicht“] kann nachgelesen werden unter https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/_Landwirtschaft/Flaechennutzung-Bodenmarkt/forschungsprojekt-verkauf-rueckpacht-agrarflaechen.html.

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