Die industrielle Schlachtung, so wie sie mehr oder weniger üblich geworden ist, stößt zunehmend auf Kritik. Das gilt vor allem wegen der aufwendigen und langen Transporte. Schlachtungen im landwirtschaftlichen Erzeugerbetrieb sind aber bislang nur in eng begrenzten Ausnahmefällen möglich, nämlich im Wesentlichen nur bei ganzjährig im Freien gehaltenen Rindern. Die bayerische Landesregierung hat nun eine Initiative gestartet. Der Bundesrat soll die Bundesregierung auffordern, weitere und großzügige Ausnahmeregelungen für eine Schlachtung im Haltungsbetrieb zu schaffen. Tiere, so die Landesregierung in München, sollen zukünftig häufiger in vertrauter Umgebung tierschonend geschlachtet werden können. Mit der sog. Weideschlachtung werde auch die einschlägige Direktvermarktung gestärkt. Der Weg vom Haltungsbetrieb zum Verbraucher werde deutlich kürzer und die Vermarktung spezifisch regionaler Produkte gefördert. Zwischenziel ist erst einmal, die Weideschlachtung auf Schweine auszuweiten. Dann gelte es, so die bayerische Landesregierung, die Ausnahmeregelungen für andere Haltungsformen, insbesondere für saisonal im Weidegang gehaltene Rinder und Schweine, zu öffnen.

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