Die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine betreffen neben dem Energie- und Wirtschaftssektor insbesondere die internationalen Agrarmärkte. Zentrale Herausforderungen für die Landwirtschaft stellen derzeit hohe Energiepreise und Engpässe auf dem Futtermittelmarkt dar. Vor allem befürchtete Ausfälle bei den Getreideernten in der Ukraine sowie bei Lieferungen von Ölsaaten, Eiweißpflanzen und Getreide bereiten Sorgen. Das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung kündigte am 11.03.2022 an, die Folgen für die deutsche Landwirtschaft abfedern zu wollen: Vorgesehen ist u.a., für 2022 als Ausnahmeregelung den Aufwuchs auf ökologischen Vorrangflächen der Kategorien „Brache“ und „Zwischenfrüchte“ als Futter freizugeben, die bestehende Eiweißpflanzenstrategie auszubauen und finanziell zu stärken, um so u.a. das Angebot an regional erzeugten Futtermitteln und damit die Unabhängigkeit Deutschlands bei der Versorgung mit GVO-freien Eiweißfuttermitteln auszubauen, sowie bestehende Programme zur Förderung von Energieeffizienz und Erneuerbaren Energien in der Landwirtschaft zu entbürokratisieren und attraktiver zu gestalten. Damit soll die Landwirtschaft von fossilen Energien unabhängiger werden. Zudem soll für Verbraucherinnen und Verbraucher die Kostensteigerung bei Lebensmitteln gedämpft werden, für die Energiepreise ein relevanter Faktor sind. Weitere Informationen befinden sich auf der Seite des BMEL.

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